Donnerstag, 29. Mai 2014
Nicht genug
Er ist liebenswürdig, aufmerksam,
ein Mann, der dir die Tür aufhält,
der mutig war und zu dir kam,
dir Blumen vor deine Haustür stellt.

Er ist interessiert und schreibt zurück,
antwortet schnell, sobald er kann,
alle sagen dir, du hast das Glück,
so perfekt ist kaum ein Mann.

Du weißt, dass er verlässlich ist
und stets das hält, was er verspricht,
du weißt nicht, ob du richtig bist,
wenn du sagst, das reicht dir nicht.

Doch du vermisst die Leidenschaft,
Feuer, Passion und Energie,
die Reize schafft und voller Kraft
der Flamme den Funken sonst verlieh.

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Samstag, 24. Mai 2014
Feuer und Eis
Feuer und Eis vereinen sich nicht,
das eine bringt Kälte, das andere Licht.
Das eine kann halten, das and’re befreien
und keins hilft den Samen, gut zu gedeihen.
Keines von beiden hilft der Blume zu leben,
jedes von beiden will zur Vorherrschaft streben.

Wenn des Feuers Flamme gierig verzehrt,
was immer ihr den Weg versperrt,
mit seiner Hitze alles verbrennend,
dass alle fliehen und um ihr Leben rennend
kopfüber in das Wasser fallen,
auf Böden voller Asche prallen.

Wenn des Eises frostiger Atem weht
und sich kein Leben mehr bewegt,
durch Kälte erstarrend Gefühle sterben,
sich Herzen schwarz und Lippen bläulich färben,
Mauern aus Eis hoch jeden umringen,
von keiner Seite mehr zu durchdringen.

Woran die Welt zugrunde geht
und sich letztendlich nicht mehr dreht,
ich vermag es nicht zu sagen,
ob es wohl leichter zu ertragen
vom Feuer lebend verschlungen zu werden
oder als leere Hülle schon tot zu sterben.

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Sonntag, 18. Mai 2014
Wie ich (nicht) bin
Manchmal bin ich ich
und manchmal bin ich nichts.
Oft nur ein Teil dessen,
was ich eigentlich sein will
Manchmal bin ich laut
und manchmal bin ich still.
Und mal hab ich vergessen,
wer ich eigentlich sein will.

Manchmal geht’s mir gut
und manchmal fehlt der Mut.
Manchmal nicht zu sehen,
was noch alles in mir wühlt.
Manchmal werd‘ ich auf’s Meer
und manchmal an den Strand gespült.
Mal kann ich nicht verstehen,
was mein Körper alles fühlt.

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Freitag, 9. Mai 2014
Falsch gedacht
Was sagen deine Diagnosen,
die du so großzügig erstellst
und Urteil über jeden fällst,
gleich Treffern in Gewinnspiellosen?

Du lässt den Blick durchs Zimmer schweifen
und nimmst den Raum kurz in dir auf
und spekulierst großspurig drauf,
das alles richtig zu begreifen.

Vielleicht solltest du mal überlegen,
dass du zu oberflächlich bist,
dein Urteil nicht ganz richtig ist
und du dem Vorurteil ergeben.

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Samstag, 26. April 2014
Mehr Mauern
Versuch nicht, meine Mauern zu durchdringen,
denn das Scheitern für dein Gelingen
kann ich dir prognostizieren,
darum lass ab, es zu probieren
und mich so nur in Gefahr zu bringen.

Hinter meine Mauern sollst du nicht schauen,
dort liegt Dunkelheit, Angst und Grauen
und das willst du doch nicht sehen,
wenn du’s gesehen, wirst du’s angehen
mit mir mehr Wände davor zu bauen.

Red meine Dunkelheit nicht so klein,
während du unerschrocken Stein um Stein
aus meinen Wänden schlägst,
sie zum Einstürzen bewegst
und man mich sieht, nackt und allein.

Du kannst mich doch nicht so entblößen
und mit kleinen präzisen Stößen
mich verwundbar und verletzlich machen,
mit deinem Feuer mich entfachen
und meinen Halt zum Boden lösen.

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Donnerstag, 17. April 2014
Dreistigkeit
Mit mir zu flirten wagst du dreist,
nach alledem, was vorher war.
Ich hoffe, dass du diesmal weißt,
dass mir die Spielregeln inzwischen klar.

Mir blieb der Mund kurz offen stehen,
dass du erneut frech spielst mit mir,
doch immerhin kann ich jetzt sehen,
wohin es führt, denn nicht zu dir.

Drum lach ich über dein Benehmen
und reg mich etwas drüber auf,
aber lass mich nicht mehr von dir lähmen,
weil ich deine Geschichten nicht mehr kauf.

Aber zum Spiel gehören zwei dazu,
kein Problem, ich spiele mit.
Denn diesmal weiß ich, was ich tu,
und halte problemlos mit dir Schritt.

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Freitag, 21. März 2014
Mehr Meer
An diesem stillen Meeresstrand
schien der einzige Sinn im Leben
sich völlig auf- und hinzugeben,
zu suchen und zu finden,
was tief in mir nicht noch nicht fand,
es loszulassen und zu binden.

An diesem stillen Meeresstrand
beruhigte mich das Meeresrauschen
und ich begann darauf zu lauschen,
begann, den Wellen zuzusehen
und von niemandem erkannt,
nichts und vieles zu verstehen.

An diesem stillen Meeresstrand
musste ich keine Erwartungen erfüllen,
war frei von Zwängen und von Hüllen,
ließ meine Gedanken planlos schweifen,
an Orte, die noch unbenannt,
begann, Momente zu ergreifen.

An diesem stillen Meeresstrand
fand ich Ruhe, wie man sie selten spürt.
Sonne und Ozean haben mich entführt.
Ich lief mit leichten Füßen durch den Sand,
war ich und jedem unbekannt,
war angekommen, wo ich stand.

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Mittwoch, 26. Februar 2014
Mehr Glück
Was ist das für ein Spiel
mit meinen Glücksmomenten,
so plötzlich und zu früh zu enden,
sind es ihrer auch nicht viel.

Wie wird denn Glück verteilt?
Nach Stärke und Intensität?
Und wo man auf der Skala steht,
beeinflusst, wie lang es verweilt?

Es existiert doch auch der Tag,
an dem man manchmal mehr verdient
und mehr Glück braucht, als sich’s geziemt,
weil vorher zu viel Unglück lag.

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Montag, 24. Februar 2014
Ausgelaugt
Die Energie hat mich verlassen,
die Batterien sind aufgebraucht.
Neue wollen nicht zu mir passen,
ich wanke und falle,
ich stoße und pralle -
mein Körper ist völlig ausgelaugt.

Nur noch der Alltag lässt mich weitergehen,
Werd' am Abend abgesetzt
vom Tag, an dem ich nicht geschehen.
Werd' gequetscht und gedrückt,
fein zermürbt und zerpflückt.
Bin irrend durch den Tag gehetzt.

Auch wenn ich steh, bin ich nicht angekommen,
meine Zeit, die rennt davon.
Was ich nie hatte, ist mir genommen.
Wo bin ich, wo such ich?
Was find ich, sag gibt’s mich,
oder nur die Hülle im Kokon?

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Mittwoch, 12. Februar 2014
Der Morgen nach der Nacht
Ich bin kein Mädchen für eine Nacht,
es ist so, dass es Mühe macht,
denn ich überzeuge nicht in fünf Sekunden,
nicht in Minuten durchschaust du mich,
und selbst nach Tagen voller Stunden,
kennst du mich vielleicht noch nicht.

Ich tanze nicht im Rampenlicht,
denn helles Licht, das blendet dich,
wenn du wirklich willst was sehen,
und statt glitzerndem Farbenspiel
versuchst, das daneben zu verstehen,
es ist möglich, du findest viel.

Du fragst, ob es die Mühe wert?
Ist es für dich doch schnell erklärt:
Ein Abenteuer ohne Sorgen,
ein kurzes Spiel für eine Nacht.
Doch folgt auf jede Nacht ein Morgen
- ich hätt mit dir auch den Tag verbracht.

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Montag, 13. Januar 2014
Stolpernd bis Nirgendwo
Sie läuft und stolpert bis nirgendwo,
das geht nun schon ewig so.
Sie kommt an, bis sie wieder geht,
weil ihr irgendetwas fehlt.

Sie wartet lange auf einen Moment,
bis zu dem Tag, wo sie ihn nicht erkennt.
Sie lebt nicht in der Gegenwart,
ist statt im Ziel am neuen Start.

Sie hält nicht inne, bleibt nicht stehen,
wenn doch, nur, um sich umzudrehen.
Denn vor ihr wird der Weg zu schmal
und lässt ihr kaum noch freie Wahl.

Sie rennt und läuft und eilt verirrt,
hastet und strauchelt und sucht verwirrt
ein Ziel, einen Start, ein Irgendwo,
bis sie stolpert und fällt ins Nirgendwo.

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Sonntag, 15. Dezember 2013
Hin und her
Lass dich nicht werfen, hin und her.
Ich weiß, der Druck erdrückt dich hier.
Entscheidungen sind oftmals schwer,
doch bleib dir treu und steh zu dir.

Hör dir zu und geh in dich,
wie du fühlst und wo du stehst.
Wie Füchse laufen höre nicht,
wenn du den Weg durchs Dunkel gehst.

Und achte, wenn es Morgen ist,
auch wenn du müde bist und leer,
wer du warst und wirst und bist;
laufe hin und bleibe Herr.

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Donnerstag, 7. November 2013
Scheinbild
Es ist nur ein Bild, keine Realität,
was es zeigt, ist oberflächlich,
Momentaufnahme, nicht verlässlich,
weil ihr der Charakter fehlt.

Soll das Bild dir etwas sagen?
Wie sie denkt und wie sie fühlt?
Was sie beruhigt, was in ihr wühlt?
Vielleicht soll's auch keine Bedeutung tragen.

Das Bild zeigt nicht, wer sie wirklich ist.
Was sie träumt und kann und mag,
wie sie kämpft mit jedem Tag,
was nicht zu wissen wohl niemand vermisst.

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Freitag, 25. Oktober 2013
Auf Eis gelegter Optimismus
Auf Eis gelegter Optimismus.
Das Lächeln erreicht die Augen nicht.
Ist Schatten dort, wo vorher Licht.
Vor dem Anfang begann der Schluss.

Statt der Sonne kam die Nacht.
Ein schwacher Versuch stark zu sein.
Inmitten von Sternen erloschen allein.
Statt zu leben zu viel gedacht.

Doch das Eis trägt auch nicht mehr.
Es kracht und rutscht und driftet weg.
Kein Halt, so sehr ich mich auch streck.
Ich falle und falle und falle… leer.

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