Freitag, 18. Oktober 2013
Eis zu Wasser zu Dunst
Zersplittert im Spiegel
Stücke meiner Selbst
Glitzernde Sintflut

Im Mondlicht
schwarz weiß
oder grau?
unerkannt unbekannt unbenannt
niemand und nichts

Entblößt aufgelöst erlöst

Nebel im Spiegel
Gedanken meiner Selbst
herabsinkende Nebelschwaden

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Donnerstag, 10. Oktober 2013
Frei sein
Beim Aufräumen ein Gedicht gefunden, was ich irgendwann einmal im Ethikunterricht schreiben musste. Das Thema war wohl irgendetwas mit Freiheit und Normen/Werten/ Regeln.


Er tat, was sie erwarteten
-Eltern, Lehrer und Bekannte -
ohne zu jammern und zu klagen,
ohne nach dem Grund zu fragen,
tat er das, was man ihm nannte.

Doch langsam begann Veränderung,
das Verlangen, sich auszubreiten,
nach den Ursachen zu forschen,
in sich selbst hineinzuhorchen
und sein Leben selbst zu leiten.

Er wollte nicht auf and’re hören,
wollte fliehen aus den engen Räumen.
Er wollte nicht den Regeln folgen.
Er wollte fliegen zu den Wolken
und sein Leben ein wenig träumen.

Er riss sich von den Fesseln los
und sagte mit Bestimmtheit „Nein!“
„Ich möchte doch mein ganzes Leben,
auch, wenn ihr es mir gegeben,
nicht unterdrückt von euren Normen sein.“

So nahm er Anlauf und hob ab,
flog in den Himmel sanft hinein,
spannte seine Arme weit
mit dem Gefühl von Unabhängigkeit.
Jetzt war er frei – doch auch allein.

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Montag, 19. August 2013
Hier oder dort?
Wenn dein Glück hier nicht zu finden ist,
findest du das Glück an einem anderen Ort?
Wenn du hier nicht glücklich bist,
meinst du, du wärest es weiter fort?

Wenn du deine Liebe hier nicht fand’st,
findest du die Liebe an einem anderen Ort?
Wenn du hier nicht lieben kannst,
meinst du, du könntest es weiter fort?

Wenn du dein Leben hier nicht beginnst,
beginnst du dein Leben an einem anderen Ort?
Wenn du hier nicht dein Leben bestimmst,
meinst du, du würdest es weiter fort?

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Donnerstag, 11. Juli 2013
Einmal geändert, bitte!
Was genau ist falsch an mir?
Ich weiß es nicht, drum liegt’s an dir
mir zu zeigen mein Vergehen,
denn nur so kann ich versuchen,
meine Fehler zu verstehen.

Früher war die Art okay,
wie ich bin, im Leben steh‘.
Heut werd‘ ich abgewiesen, ignoriert;
scheine völlig falsch zu sein;
Werd‘ nicht geschätzt, nur akzeptiert.

Zeit, mich neu zu formatieren,
mein altes Ich zu diffamieren.
Alles, was ich war und bin
- wenn’s doch so nicht funktioniert -
werf ich zum Vergessen hin.

Soll ich mich komplett verwandeln,
oder nur über Einzelnes verhandeln?
Das wäre doch dann nicht mehr ich,
so modifiziert und neu erfunden,
ich glaube, das kann (und will?) ich nicht.

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Sonntag, 7. Juli 2013
Manchmal
Manchmal braucht sie einfach einen,
der ihr sagt: „Du musst nicht weinen.“
Der sie ganz fest in seinen Arm nimmt,
der das Licht der Wirklichkeit dimmt,
und ihr sagt, dass alles gut wird,
mit ihr auf die Stille hört.

Manchmal braucht sie einfach einen,
der nur da ist und mit seinen
Worten Zuversicht ihr gibt;
sie beruhigend in seinen Armen wiegt.
Der ihrem Körper neue Stärke schenkt,
sie zum Lächeln bringt, sie ablenkt.

Und manchmal braucht sie einfach diesen,
bei dem ihre Gefühle an Grenzen stießen.
Sie braucht ihn jetzt, sie braucht ihn hier,
der ihr sagt: „Es liegt nicht an dir.“
Der da ist, wenn größere Sorgen sie erschlagen,
der ihr hilft, selbst diese Last zu tragen.

Ja, manchmal.

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Freitag, 5. Juli 2013
Was du und ich so wollen
Du wolltest mich nicht verletzen.
Du wolltest mich nicht enttäuschen.
Du wolltest mir keine Hoffnung machen.
Und ich will endlich wieder lachen.

Du kannst nichts für meine Hoffnung.
Du kannst nichts für meine Gedanken.
Du kannst nichts für meine Gefühle.
Und ich kann nichts für diese Kühle.

Du willst mir nicht weh tun.
Du willst mich nicht kränken.
Du willst mich nicht zum Weinen bringen.
Und ich will mich zum Lächeln zwingen.

Ich wollte nicht verletzlich sein.
Ich wollte keine Hoffnung haben.
Ich wollte mir keine Träume setzen.
Und du wolltest mich nicht verletzen.

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Mittwoch, 3. Juli 2013
Leerer Tanzsaal
Da stehst du nun allein,
allein im großen Tanzsaal.
Alleine im glänzenden Raum,
er erinnert dich an deinen Traum.

Da spielt keine Musik.
Da spielt kein einziges Lied.
Das letzte Lied - längst verklungen.
Der letzte Ton schon längst gesungen.

Keine Bewegung hier.
Keine Körper die sich drehen.
Der ganze Raum so still und leer.
Deine Füße tanzen längst nicht mehr.

Du warst doch mal der Star.
Standest da in voller Pracht.
Kanntest deinen Traum vom Leben;
warst Träumen, Fantasien ergeben.

Du warst einst so glücklich,
Zuversichtlich, Optimist.
Immer ein Lächeln im Gesicht;
jetzt seh ich die Lebensfreude nicht.

Was ist mit deiner Show?
Sie ist aus, sie ist vorbei!
Eh sie richtig angefangen,
musste man um ihr Ende bangen.

Du stehst allein im Raum.
Ganz ohne Tanz und Musik.
Hast verlernt den Tanz vom Leben,
den Traum vom Leben aufgegeben.

Finde deine Musik.
Tanze einen neuen Tanz.
Sei der Regisseur deines Stücks
auf der Suche nach dem Weg des Glücks.

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Freitag, 28. Juni 2013
Was ist mit mir geschehen?
Was ist nur aus mir geworden?
Ich war doch früher so im Gleichgewicht.
Ich stand mit beiden Beinen fest im Leben.
Ich wusste, was ich fühle, wer ich bin.

Was ist nur mit mir passiert?
Ich ringe um meine Fassung, immer wieder.
Ich schwindle ein Lächeln auf die Lippen.
Ich erschlage mich mit meinen eigenen Gedanken.

Was ist nur mit mir geschehen?
Ich schwebe im Chaos, im Nichts.
Ich finde keine Ruhe meiner Gefühle.
Ich fühle so viel und nichts und auf einmal.

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Mittwoch, 26. Juni 2013
Sternschnuppenwünsche
Schwarzer Himmel
Laue Stille
Tiefe Entspannung

Lichtblitz
am Himmel
im Herzen

Freude
Ein Wunsch!
Nur welcher?

Fest glauben.

Traurigkeit
Wird doch eh nie wahr.
Wird er wahr?

Wünschen, glauben, hoffen.

Weiter träumen
von Sternen
von Sternschnuppen
von Sternschnuppenwünschen.

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Samstag, 15. Juni 2013
Distanzierte Nähe
Ich kann dir nicht mehr in die Augen sehen,
denn dann müsste ich mir eingestehen,
dass ich auf jedes deiner Worte lausch,
aber Angst hab, dass du mich durchschaust.

Ich weiß nun, du willst das so alles nicht,
willst mich nicht auf die Art wie ich dich.
Kann ich dich so wollen, wie du es magst,
auch wenn du mir nie Konkretes sagst?

Deine Hand streift meine sanft und leicht,
gerne würde ich sie fassen, weiß nicht, ob es reicht.
Will dich nicht bedrängen, aber deine Nähe spüren,
mich an dich lehnen und dann nicht mehr rühren.

Wenn du vor mir stehst mit zerzausten Haaren,
möchte ich meine Finger durch sie fahren.
Bin unsicher, ob du möchtest meine Nähe,
tu es deshalb nicht, wenn ich bei dir stehe.

Ich möchte so vieles, wenn du dich neben mich setzt,
halt mich zurück, hab Sorge, dass du mich verletzt.
Doch zuhause bricht der Schutz, den ich mir aufgebaut,
und ich wünschte mir, ich hätte mir mehr getraut.

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Freitag, 14. Juni 2013
Sekundenemotionen
Euphorisch tief gestürzt.
Glücksgefühl aufs Minimum verkürzt.
Herzklopfen – befreiend – doch zu schnell
schwarze Leere, viel zu grell.

Glückliches Lächeln auf dem Gesicht;
eh es da war, weggewischt.
Röte auf Wangen Zeuge der Sekunde
Wahrheit oder Lüge aus deinem Munde?

Hoffendes Leuchten in den Augen,
rasch verloschen, keiner würde glauben,
dass es einmal da gewesen.
Wer kann die Sehnsucht darin lesen?

Nachdenkliches Kauen auf der Lippe.
Hoch und Tief stets auf der Kippe.
Was willst du und was will ich
Willst du mich? Will ich dich nicht?

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Sonntag, 9. Juni 2013
Seifenblasenlüge
Lass mich bitte noch einmal fallen,
dass ich auf den Boden schlage,
dass ich verstehe meine Lage,
heftig auf Wirklichkeit zu prallen.

Lüg mich bitte noch einmal an,
denn obwohl’s gelogen war
will ich’s so, wie ich’s damals sah.
Die Seifenblase hat’s mir angetan.

Stoß mich bitte noch einmal weg,
grob, mit Kraft, so dass es schmerzt,
mit spitzer Klinge direkt ins Herz,
bis ich keine Hoffnung mehr entdeck‘.

Halt! Ich sag es doch nur so dahin!
Mit Schmerzen ich doch nichts gewinn.
Könnt vielleicht dir, doch nicht mir entrinn‘.

Nein, nimm mich noch einmal in den Arm,
halt mich ganz fest, halt mich warm.
dort bin ich sicher, kann Geborgenheit erfahr‘n.

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Samstag, 8. Juni 2013
Loslassen
Loslassen, damit du fliegen kannst.
Loslassen, damit du weitergehst.
Loslassen, damit du Ruhe findest,
dich nicht in unlösbaren Rätseln windest.

Loslassen, doch den Faden fest ums Handgelenk geschlungen.
Narben geheilt, doch auf’s Neue stark verwunden.
Gedanken verboten, doch Lieder über dich geschrieben.
Versucht zu hassen, doch nicht geschafft sich zu entlieben.

Loslassen, damit ich fliegen kann.
Loslassen, damit ich weitergeh.
Loslassen, damit ich Ruhe finde,
mich nicht in unlösbaren Rätseln winde.

Dich loszulassen fällt so schwer
mehr und mehr zu lassen dich
nicht versuchen dich zu fassen
fliegen lassen, ohne zu hassen, loszulassen
vollkommen, bis verronnen, schaff ich nicht.

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Mittwoch, 5. Juni 2013
Kampf gegen Geister
Und schon wieder dachte ich, das Gesehene bei einer Turnshow in Gedichtform verpacken zu müssen. ;-)



Sie kämpfen mit Geistern, die sie nicht sehen,
mit unsichtbaren Kräften, die sie nicht verstehen.
Kämpfen um des Schwertes Willen gegen sie an,
doch können sie nicht verletzen, kommen nicht heran.

Denn die Geister sind zarte, flinke Gestalten;
anmutig, tanzend, nie inne haltend.
Sanftmütig und zauberhaft versprühen sie bei den Kriegern
Hoffnung und Liebe und werden zu Siegern.

Denn der Krieger Schwerte sind machtlos dagegen
und trotz ihrer Stärke zum Schluss unterlegen.
Denn Wunder und Hoffnung gegen Gewalt und Schwert
dann die Magie den Kriegern das Fürchten lehrt.

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