Samstag, 24. Mai 2014
Feuer und Eis
Feuer und Eis vereinen sich nicht,
das eine bringt Kälte, das andere Licht.
Das eine kann halten, das and’re befreien
und keins hilft den Samen, gut zu gedeihen.
Keines von beiden hilft der Blume zu leben,
jedes von beiden will zur Vorherrschaft streben.

Wenn des Feuers Flamme gierig verzehrt,
was immer ihr den Weg versperrt,
mit seiner Hitze alles verbrennend,
dass alle fliehen und um ihr Leben rennend
kopfüber in das Wasser fallen,
auf Böden voller Asche prallen.

Wenn des Eises frostiger Atem weht
und sich kein Leben mehr bewegt,
durch Kälte erstarrend Gefühle sterben,
sich Herzen schwarz und Lippen bläulich färben,
Mauern aus Eis hoch jeden umringen,
von keiner Seite mehr zu durchdringen.

Woran die Welt zugrunde geht
und sich letztendlich nicht mehr dreht,
ich vermag es nicht zu sagen,
ob es wohl leichter zu ertragen
vom Feuer lebend verschlungen zu werden
oder als leere Hülle schon tot zu sterben.

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