Mittwoch, 12. Februar 2014
Der Morgen nach der Nacht
Ich bin kein Mädchen für eine Nacht,
es ist so, dass es Mühe macht,
denn ich überzeuge nicht in fünf Sekunden,
nicht in Minuten durchschaust du mich,
und selbst nach Tagen voller Stunden,
kennst du mich vielleicht noch nicht.

Ich tanze nicht im Rampenlicht,
denn helles Licht, das blendet dich,
wenn du wirklich willst was sehen,
und statt glitzerndem Farbenspiel
versuchst, das daneben zu verstehen,
es ist möglich, du findest viel.

Du fragst, ob es die Mühe wert?
Ist es für dich doch schnell erklärt:
Ein Abenteuer ohne Sorgen,
ein kurzes Spiel für eine Nacht.
Doch folgt auf jede Nacht ein Morgen
- ich hätt mit dir auch den Tag verbracht.

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Montag, 13. Januar 2014
Stolpernd bis Nirgendwo
Sie läuft und stolpert bis nirgendwo,
das geht nun schon ewig so.
Sie kommt an, bis sie wieder geht,
weil ihr irgendetwas fehlt.

Sie wartet lange auf einen Moment,
bis zu dem Tag, wo sie ihn nicht erkennt.
Sie lebt nicht in der Gegenwart,
ist statt im Ziel am neuen Start.

Sie hält nicht inne, bleibt nicht stehen,
wenn doch, nur, um sich umzudrehen.
Denn vor ihr wird der Weg zu schmal
und lässt ihr kaum noch freie Wahl.

Sie rennt und läuft und eilt verirrt,
hastet und strauchelt und sucht verwirrt
ein Ziel, einen Start, ein Irgendwo,
bis sie stolpert und fällt ins Nirgendwo.

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Sonntag, 15. Dezember 2013
Hin und her
Lass dich nicht werfen, hin und her.
Ich weiß, der Druck erdrückt dich hier.
Entscheidungen sind oftmals schwer,
doch bleib dir treu und steh zu dir.

Hör dir zu und geh in dich,
wie du fühlst und wo du stehst.
Wie Füchse laufen höre nicht,
wenn du den Weg durchs Dunkel gehst.

Und achte, wenn es Morgen ist,
auch wenn du müde bist und leer,
wer du warst und wirst und bist;
laufe hin und bleibe Herr.

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Donnerstag, 7. November 2013
Scheinbild
Es ist nur ein Bild, keine Realität,
was es zeigt, ist oberflächlich,
Momentaufnahme, nicht verlässlich,
weil ihr der Charakter fehlt.

Soll das Bild dir etwas sagen?
Wie sie denkt und wie sie fühlt?
Was sie beruhigt, was in ihr wühlt?
Vielleicht soll's auch keine Bedeutung tragen.

Das Bild zeigt nicht, wer sie wirklich ist.
Was sie träumt und kann und mag,
wie sie kämpft mit jedem Tag,
was nicht zu wissen wohl niemand vermisst.

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Freitag, 25. Oktober 2013
Auf Eis gelegter Optimismus
Auf Eis gelegter Optimismus.
Das Lächeln erreicht die Augen nicht.
Ist Schatten dort, wo vorher Licht.
Vor dem Anfang begann der Schluss.

Statt der Sonne kam die Nacht.
Ein schwacher Versuch stark zu sein.
Inmitten von Sternen erloschen allein.
Statt zu leben zu viel gedacht.

Doch das Eis trägt auch nicht mehr.
Es kracht und rutscht und driftet weg.
Kein Halt, so sehr ich mich auch streck.
Ich falle und falle und falle… leer.

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Freitag, 18. Oktober 2013
Eis zu Wasser zu Dunst
Zersplittert im Spiegel
Stücke meiner Selbst
Glitzernde Sintflut

Im Mondlicht
schwarz weiß
oder grau?
unerkannt unbekannt unbenannt
niemand und nichts

Entblößt aufgelöst erlöst

Nebel im Spiegel
Gedanken meiner Selbst
herabsinkende Nebelschwaden

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Donnerstag, 10. Oktober 2013
Frei sein
Beim Aufräumen ein Gedicht gefunden, was ich irgendwann einmal im Ethikunterricht schreiben musste. Das Thema war wohl irgendetwas mit Freiheit und Normen/Werten/ Regeln.


Er tat, was sie erwarteten
-Eltern, Lehrer und Bekannte -
ohne zu jammern und zu klagen,
ohne nach dem Grund zu fragen,
tat er das, was man ihm nannte.

Doch langsam begann Veränderung,
das Verlangen, sich auszubreiten,
nach den Ursachen zu forschen,
in sich selbst hineinzuhorchen
und sein Leben selbst zu leiten.

Er wollte nicht auf and’re hören,
wollte fliehen aus den engen Räumen.
Er wollte nicht den Regeln folgen.
Er wollte fliegen zu den Wolken
und sein Leben ein wenig träumen.

Er riss sich von den Fesseln los
und sagte mit Bestimmtheit „Nein!“
„Ich möchte doch mein ganzes Leben,
auch, wenn ihr es mir gegeben,
nicht unterdrückt von euren Normen sein.“

So nahm er Anlauf und hob ab,
flog in den Himmel sanft hinein,
spannte seine Arme weit
mit dem Gefühl von Unabhängigkeit.
Jetzt war er frei – doch auch allein.

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Montag, 19. August 2013
Hier oder dort?
Wenn dein Glück hier nicht zu finden ist,
findest du das Glück an einem anderen Ort?
Wenn du hier nicht glücklich bist,
meinst du, du wärest es weiter fort?

Wenn du deine Liebe hier nicht fand’st,
findest du die Liebe an einem anderen Ort?
Wenn du hier nicht lieben kannst,
meinst du, du könntest es weiter fort?

Wenn du dein Leben hier nicht beginnst,
beginnst du dein Leben an einem anderen Ort?
Wenn du hier nicht dein Leben bestimmst,
meinst du, du würdest es weiter fort?

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Donnerstag, 11. Juli 2013
Einmal geändert, bitte!
Was genau ist falsch an mir?
Ich weiß es nicht, drum liegt’s an dir
mir zu zeigen mein Vergehen,
denn nur so kann ich versuchen,
meine Fehler zu verstehen.

Früher war die Art okay,
wie ich bin, im Leben steh‘.
Heut werd‘ ich abgewiesen, ignoriert;
scheine völlig falsch zu sein;
Werd‘ nicht geschätzt, nur akzeptiert.

Zeit, mich neu zu formatieren,
mein altes Ich zu diffamieren.
Alles, was ich war und bin
- wenn’s doch so nicht funktioniert -
werf ich zum Vergessen hin.

Soll ich mich komplett verwandeln,
oder nur über Einzelnes verhandeln?
Das wäre doch dann nicht mehr ich,
so modifiziert und neu erfunden,
ich glaube, das kann (und will?) ich nicht.

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Sonntag, 7. Juli 2013
Manchmal
Manchmal braucht sie einfach einen,
der ihr sagt: „Du musst nicht weinen.“
Der sie ganz fest in seinen Arm nimmt,
der das Licht der Wirklichkeit dimmt,
und ihr sagt, dass alles gut wird,
mit ihr auf die Stille hört.

Manchmal braucht sie einfach einen,
der nur da ist und mit seinen
Worten Zuversicht ihr gibt;
sie beruhigend in seinen Armen wiegt.
Der ihrem Körper neue Stärke schenkt,
sie zum Lächeln bringt, sie ablenkt.

Und manchmal braucht sie einfach diesen,
bei dem ihre Gefühle an Grenzen stießen.
Sie braucht ihn jetzt, sie braucht ihn hier,
der ihr sagt: „Es liegt nicht an dir.“
Der da ist, wenn größere Sorgen sie erschlagen,
der ihr hilft, selbst diese Last zu tragen.

Ja, manchmal.

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